Identifikation 02 / Kupfertafel mit vermeintlicher Inschrift (Gravur)
MerkenBei den internen Dreharbeiten am Nachmittag stellte die Restauratorin Susanne Heimel ein Zwischenergebnis vor. Vor allem betrifft es eine auf dem Metallsarg gefundene Kupfertafel. Diese Kupfertafel besteht aus zwei gleich großen Blechen, die durch zwei Metallscharniere miteinander verbunden sind. Zusammengehalten werden sie durch einen Drehriegel. Die Kupfertafel weist eine mechanische Verformung auf. Die Kupferbleche sind stark verschmutzt und oxydiert. Eine Öffnung des Drehriegels ist erst nach weiteren Untersuchungen möglich. Durch die Verformung und Aufstellung eines der beiden Kupferbleche wird ein kleiner Bereich der Innenseiten sichtbar. Es zeigt sich eine gravierte (möglicherweise einrahmende) Doppellinie und der Ansatz eines gravierten Ornaments. [Alfred WEIDINGER]
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Mit großer Wahrscheinlichkeit handelt es sich um eine Grabtafel (auch Memorial- oder Sargtafel genannt), auf der Informationen zur Verstorbenen zu finden sein sollten. Die Tafel ist heute an Johanna Herr und Manuel Kendel von der FH OÖ Forschungs & Entwicklungs GmbH in Wels übergeben worden, die das brisante Objekt nächste Woche mittels Computertomographen durchleuchten werden.
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Vor allem der Inhalt der Grabtafel, der vermutlich die Identität der Verstorbenen preisgeben wird, wird der nächste, große Meilenstein sein.
Ich bin schon gespannt auf den Inhalt der Sargtafel, die ja fast so etwas wie ein “Personalausweis” ist – mit den persönliche Daten der Verstorbenen und idealerweise auch ihrem Wappen. Sonderbar finde ich eine Erdbestattung in einem Metallsarg samt Sargtafel; das kenne ich bisher nur aus Gruftbestattungen. Möglicherweise handelt es sich um eine Umbettung aus einer ehemaligen Gruft, wie dies etwa beim Schiferschen Erbstift in Eferding erfolgt ist.
@Roland Forster: Ich denke, dass es nicht ausgeschlossen ist, dass es sich in diesem Fall um eine Gruftbestattung gehandelt hat!
Über der Grabstelle befand sich bis 1656 definitiv die protestantische Kapelle.
Am Bild von der Baustelle sind weiße Kalksteinbrocken erkennbar. Diese könnten durchaus einen Schacht gebildet haben.
Ob diese tieferen Baustrukturen erst durch die jetzigen Bauarbeiten zerstört worden sind, können vielleicht die Archäologen beurteilen, das lässt sich allein durch die Fotos nicht sagen.
Lt. Berichten hat es mindestens zwei Erdbewegungen nach dem Bau der Kapelle gegeben: den Abbruch selbst, nach dem Steine zum Bau des Kranawitter- Hauses (Wagnerstraße 2, ca. 100m südwestlich des Fundortes; existiert nicht mehr) verwendet worden sein sollen sowie eine zeitgenössische Erdbewegung, bei der Steinblöcke sowie eine Eisentür gefunden worden sein soll.
Dass es sich um eine Umbettung in die Erde handelt, kann ich mir nicht vorstellen.
Und einen Friedhof habe es, wenn ich es richtig verstanden habe, an dieser Stelle ebenfalls nicht gegeben.
Die Grabplatte, auf deren Inhalt wir alle warten, könnte die Identität lüften.
Die weibliche Person kann aber nicht Anna Maria Händlin sein.
(Anmerkung: Ich bin ein historisch Interessierter, gehöre aber nicht zum Historikerteam.)