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Der goldene Ring / Darstellungen

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Der goldene Ring ist 2,5mm breit und hat einen Durchmesser von 17mm (Innendurchmesser 15,3mm). Die präzise gestochenen und mit vier Farben emaillierten Darstellungen beginnen mit einer Kreuzesdarstellung unter dem Schriftzug INRI, es folgen ein sechzackiger Stern, eine Himmelsleiter, ein Haus, ein Baum, ein Hahn, ein Fisch, [zwei noch nicht präzise interpretierbare Zeichen], ein Hemd, eine Zange und ein Hammer, ein florales Ornament gefolgt von zwei weiteren, vorerst noch nicht identifizierten Symbolen. [Alfred WEIDINGER]

 

Fotos: Michael Maritsch, Attersee

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Kommentare:
  1. Hans Kle sagt:

    Das sieht mir nach einer Darstellung der ‘arma christi’ aus. ALle Elemente passen zur Passion Christi.
    Kleidung Jesu, Hahn, Leiter, Palmzweig?, Kreuz Christi etc. das ganze Programm ergibt unter dieser Überschrift Sinn.
    Das Gebäude könnte den Tempel oder auch das Grab Christi darstellen.

  2. Martin Janner sagt:

    Baum (symboliserit Garten Gethsemane – Beginn der Geschichte), Hahn (Verleugnung Christi durch Simon Petrus), Rute, Geißel, Geißelsäule, heiliger Rock, Spielwürfel, unbekannt, 2 Nägel, Hammer,unbekannt, Zange (zur Entfernung der Kreuznägel), 2 Nägel, Leiter (zur Kreuzabnahme), wahrscheinlich Teile des Kreuzes, Dornenkrone (wahrscheinlich kein Stern), das Dreieck rechts unter der Dornenkrone ist auf dem Foto schwer erkennbar, Leiter (zur Kreuzabnahme), Grab (Gebäude, hier endet die Geschichte).

    bei der pflugähnlichen Kraxen links des Hammers und der “Palmwedel-pflanze” rechts des Hammers steh ich im Moment an.

  3. Martin Janner sagt:

    Ach, jetzt jetzt verstehe ich die Ausrichtung des Kreuzes (ist durch die Wölbung des Ringes und das eine senkrechte Foto auch nicht so leicht erkennbar).
    Die erste “Leiter” ist das Schild mit der INRI Inschrift. 🙂
    Der Rest ist in diesem Bereich durch die Wölbung wirklich schwer erkennbar.
    mehr Fotos bitte
    Da auf dem Ring wohl eine gewisse Reihenfolge eingehalten wurde, kommt mir die Dornenkrone ein bisschen zu spät, ist wahrscheinlich doch die Sonnenfinsternis (Mond vor Sonne).

  4. Martin Janner sagt:

    lustig, manchmal fällt es einem erst nach einer Pause wie Schuppen von den Augen – Betriebsblindheit – dass das Objekt links des Hammers eigentlich auch nur eine Zange sein kann 😀
    Die Pflanze rechts des Hammers ist wahrscheinlich eine Ysop-Pflanze. Der Schwamm von dem Jesus trank war an Ysop befestigt. Wobei das antike Ysop nicht mit unserem Eisenhut gleichzusetzen ist (bisschen im Handwörterbuch des deutschen Aberglaubens geblättert – immer wieder interessant)
    Eisenhut kommt nämlich lustigerweise auch in den Hexenpredigten Luthers vor – und das auf einem protestantischen Ring – tststs

  5. Emilian Kantorek sagt:

    Licht glaube die bläuliche Emalie symbolisiert das göttliche, Leben, Seele oder Geist. Das Kreuz ist horizontal dargestellt. Rechts (oben) liegt der Verbrecher der Jesus verhöhnt hat (keine blaue Emalie -> verloren, nicht göttlich. Unten liegt der räuige. Verbrecher mit blauer Emalie, zeigt also dass er seelig gesprochen wurde. Auch andere Symbole mit der blauen Emalie deuten auf göttliches hin. Das Kreuz, der Weg von Erde zum Himmel mit den Händen Jesu verbunden. Was meint ihr? Der schmale Stein, das Haus (Grab oder Tempel), der Hahn, ein Stein, Jesus, und Teil der zweiten Leiter haben auch die blaue Emalie.

  6. Hans Kle sagt:

    In den Feldern über und unter den Kreuzbalken. links und rechts vom Kreuz sind noch weitere Elemente erkennbar:
    Oben links und rechts kleine Nägel mit dreieckigen Nagelköpfen. Die Nagelköpfe zeigen nach innen oben.
    Links neben dem Kreuz ist in blauem Email so etwas wie ein Speer, rechts davon eventuell der Stab mit dem Schwamm.
    Mir fallen zwei Formen auf, die beide mit weißem Email gefüllt sind und oben ein kleines goldenes Köpfchen haben. Sie sehen sich sehr ähnlich. Menschliche Figuren? Jesus?

  7. Hans Kle sagt:

    Emilian, ich sehe keine Verbrecher und kann auch keine direkte Farbsymbolik nachvollziehen.

  8. Angelika Doppelbauer sagt:

    Unter dem Begriff “Arma Christi” (lat. arma = Waffen) versteht man die Folter- oder Leidenswerkzeuge der Passion Christi, mit denen Jesus gequält und getötet wurde. Einige dieser Werkzeuge kommen in der Bibel vor, andere in apokryphen Texten, also in Schriften, die nicht in die Bibel aufgenommen wurden.
    Bild 1/10 zeigt die Leiter, mit der der Leichnam vom Kreuz abgenommen wurde und das Grab Christi in Form eines Hauses. Der kleine Ring zwischen Leiter und Grab könnte die Dornenkrone darstellen.
    2/10 zeigt wahrscheinlich die Sonne und verweist auf die Sonnenfinsternis während der Kreuzigung
    3/10 Der Baum könnte tatsächlich, wie oben erwähnt, den Garten Getsemani als Schauplatz der Passionsgeschichte darstellen, der Hahn steht für die Verleugnung des Petrus. Jesus sagte ihm vor seinem Tod voraus, dass Petrus ihn drei mal verleugnen würde, bevor der Hahn kräht.
    4/10 Hinter dem Hahn könnte eine Geißel und das Schweißtuch der Veronika dargestellt sein.
    5/10 zeigt wahrscheinlich die Geißelsäule und das Gewand Christi
    6/10 und 7/10 links die Würfel, mit denen um das Gewand Jesu gewürfelt wurde, die Zange, mit der die Nägel herausgezogen wurden und ein Hammer
    8/10 könnte eine Ysoppflanze darstellen. Als Jesus Durst hatte, stecke man einen Schwamm mit Essig auf einen Ysop-Zweig, um ihn Jesus zu reichen.
    9/10 links könnte ein Salbgefäß darstellen, dann liegend das Kreuz mit der Inschrift “inri” und der Lanzenspitze, mit der man Jesus die Seite geöffnet hat, um seinen Tod festzustellen.
    [Angelika Doppelbauer, KULTURVERMITTLERIN]

  9. A Weidinger sagt:

    Großartige und definitiv weiterführende Kommentare. Herzlichen Dank dafür. Vor allem auch Hans Kle für das Ring-Panorama.

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